Wenn du alle Teile gestrickt hast, kannst du jetzt schon, oder auch später, die Fäden, welche du nicht für Nähte benötigst, vernähen und die Teile Dämpfen, spannen oder feucht auslegen. Auf jeden Fall müssen vor dem Arbeiten des Halsabschlusses die Schulternähte und vor einem allfälligen Armabschluss in Runden die Seitennähte geschlossen werden
Hier findest du Informationen zu den folgenden Abschlussarbeiten:
- Schulternähte schließen
- Halsabschluss gerundet
- Halsabschluss V-Ausschnitt
- Blende 5-Knöpfe zu V-Ausschnitt anstricken
- Knopf und Knopfloch Blende V-Ausschnitt
- Knopfplätze berechnen
- Dämpfen und spannen
- Ärmel einnähen
- Seitennähte Schließen
- Armabschluss
- Fäden verwahren
Schulternähte schließen
Die Schulterschrägen des Rückenteils werden mit den Schulterschrägen des Vorderteils oder der Vorderteile verbunden. Je nach Methode, mit welcher du die Schulterschrägen gestrickt hast, kannst du wie folgt vorgehen:
Schulterschrägen abgekettet: Abkettreihen zusammennähen
Schulterschrägen mit verkürzten Reihen gestrickt und provisorisch abgekettet: Maschen offen zusammennähen
Schulterschrägen mit verkürzten Reihen gestrickt und Maschen stehen gelassen: Schulter zusammenstricken und gleichzeitig abketten
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Halsabschluss gerundet
Wie du einen gerundeten Halsabschluss nach deiner Strickanleitung arbeitest, findest du unter Arbeitsschritte Halsabschluss gerundet
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Halsabschluss V-Ausschnitt
Für den Halsabschluss mit V-Ausschnitt liegen der Strickanleitung jeweils 2 Möglichkeiten bei.
Du kannst den in Runden gestrickten Abschluss mit Abnehmen in der Mitte und den Arbeitsschritten Abschluss V-Ausschnitt in Runden gestrickt wählen,
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oder die in Hin- und Rückreihen gestrickte Variante mit den Arbeitsschritten Halsabschluss V-Ausschnitt gekreuzt, mit übereinander genähten Enden in der Mitte.
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Blende 5 Knöpfe mit V-Ausschnitt anstricken
Sobald das Rückenteil durch die Schulternähte mit den beiden Vorderteilen verbunden ist, kannst du die Blende anstricken.
zu den Arbeitsschritten: Blende mit V-Ausschnitt anstricken

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Knopf und Knopfloch in der angestrickten Blende mit V-Ausschnitt
In deiner Strickanleitung findest du ein Blatt mit dem Titel Blende 5 Knöpfe. Darin sind die Plätze für je fünf Knopflöcher und Knöpfe berechnet. Mit dieser Berechnung kannst du auch 3 oder 9 Knöpfe arbeiten.
Zum stricken der Knopflöcher und Markieren der Knöpfe brauchst du die Knopflochbreite in Maschen.
siehe dazu: Knopfplätze rechts , Knopfplätze links
Wenn du eine andere Knopfzahl willst, kannst du die Knopfplätze selber berechnen
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Anordnung der Knöpfe und Knopflöcher
Anordnung Damen: Knopfloch im Vorderteil rechts
Damen tragen die Knöpfe am Vorderteil links (aus der Sicht der Trägerin), somit werden die Knopflöcher wie im folgenden Beispiel im Vorderteil rechts gearbeitet und die Knöpfe am linken Vorderteil angenäht.
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Anordnung Herren: Knopf im Vorderteil rechts
Herren tragen die Knöpfe am Vorderteil rechts (aus der Sicht des Trägers), somit werden die Knöpfe am rechten Vorderteil angenäht und die Knopflöcher im Vorderteil links gearbeitet.
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Durchmesser oder Breite der Knöpfe
Wähle Knöpfe die maximal so breit sind wie die Blende weniger 4 mm. Wenn also die Breite der Blende in deiner Strickanleitung mit 3 cm angegeben ist, sollten die Knöpfe einen maximalen Durchmesser von 26 mm haben; bei rechteckigen Knöpfen sollte die längere Seite maximal 26 mm betragen.
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Knopflochbreite in Maschen
Um die Maschenzahl für die Breite deines Knopflochs zu bestimmen, kannst du ein im Blendenmuster gestricktes Teilstück stark spannen, den Knopf auflegen und die Maschenzahl für das Knopfloch ablesen. Bei rechteckigen Knöpfen die schmale Seite messen. Der Knopf sollte gerade knapp durch das Knopfloch passen. Um ganz sicher zu gehen, strickst du nach deiner Maschenprobe ein kleines Stück Blendenmuster mit Knopfloch.
Beispiel Abbildung: das Knopfloch wird 3 Maschen breit.
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Knopfloch stricken
Stricke bis eine Masche vor das Knopfloch, hebe die letzte Masche vor dem Knopfloch und weiter zwei Maschen weniger als die Knopflochbreite von der linken auf die rechte Nadel ab. Dann ziehst du auf der linken Nadel die zweitletzte über die letzte Masche, gibst die nächste Masche von der rechten auf die linke Nadel und arbeitest den nächsten Überzug bis die letzte Knopflochmasche überzogen auf der linken Nadel liegt. Nun strickst du die erste abgehobene Masche mit der letzten Knopflochmasche so zusammen, dass die Knopflochmasche hinter die bleibende Masche zu liegen kommt. Danach so viele Maschen wie die Knopflochbreite auf die rechte Nadel aufschlingen und weiterstricken.
Video: Knopfloch stricken
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Knopfplatz markieren
eine ganze Masche für den Knopf zu Knopfloch mit ungerader Maschenzahl
Schenkel von zwei Maschen zu Knopfloch mit gerader Maschenzahl
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Knopfplätze berechnen
Für die Berechnung brauchst du die Anzahl Maschen für den Blendenteil mit Knöpfen und die Gesamtmaschenzahl: dies sind die notierten Maschenzahlen unter Maschen aufnehmen/Maschen aus Reihen in der Zeile linke Seite S li (=m) und MZ (=g).
Beispiel: Die Anzahl Maschen für die linke oder rechte Seite ist 80 Maschen(m=80), Gesamtmaschenzahl beträgt 357 Maschen (g=357).

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Knopfbreite oder -höhe in Maschen und Anzahl Knöpfe
Die Anzahl Knöpfe (=n) kannst du frei wählen. Diese Zahl muss grösser als 3 sein und nur so groß, wie Knöpfe mit einem angemessenen Zwischenraum auf die Blende passen..
Weiter brauchst du den Knopfdurchmesser oder, bei länglichen Knöpfen die Knopfhöhe oder -breite ( je nachdem wie du sie annähen willst, in ganzen Maschen (=k). Der erste und letzte Knopf sollten nicht über die Blende hinausragen.
Um die Knopfbreite oder -höhe für die Knopfplatzberechnung zu ermitteln, legst du den Knopf (so wie du diesen dann annähen willst) auf ein im Blendenmuster gestricktes Stück ohne dieses zu spannen und zählst die Maschen. Ist die resultierende Maschenzahl ungerade, gibst du noch eine Masche dazu, der Wert k muss eine gerade Zahl sein.

Wenn zum Beispiel die Knopfbreite 5 Maschen beträgt, nimmst du 1 Masche dazu, so dass k=6 eine gerade Zahl wird.

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Für die Beispiele wurden die folgenden Werte gewählt: 6 Knöpfe (n=6) mit einem Durchmesser oder der Höhe von 4 Maschen (k=4).
Mit diesen Werten kannst du nun schrittweise die Maschenzahl vor dem ersten und nach dem letzten Knopf sowie die Zwischenräume zu den übrigen Knöpfen berechnen und deine Knopfplätze bestimmen:
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Schritt 1: die verfügbare Maschen (=a) für die Verteilung der Knöpfe ist die Anzahl Maschen m - 1 Randmasche - Knopfdurchmesser k - Anzahl Knöpfe n ; (a=m-1-k-n)
Beispiel: mit m=80, k=4 und n=6 bleiben für die Verteilung a=80-1-4-6=69 Maschen.
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Schritt 2: um die Maschenzahl zwischen den Knopfplätzen (=d) zu bestimmen teilen wir die verfügbaren Maschen a durch die Anzahl Zwischenräume (=n-1) ; als Formel d = a / (n-1). Wir rechnen nur mit ganzen Zahlen, es kann sich ein Rest (=r) ergeben.
Beispiel: mit a=69, und n=6 wird d=69/(6-1) = 69/5=13 Rest 4 ; somit gilt d=13 und r=4.
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Schritt 3: ist der Rest Null (r=0) kannst du diesen Schritt überspringen. Wenn nicht, wird der aufgeteilte Rest r vor dem ersten (=u) und nach dem letzten (=o) Knopfplatz dazugeschlagen. Ist also der Wert r grösser als Null und eine gerade Zahl, wird je die Hälfte davon (u=o=r/2) dazugegeben. Ergibt dies eine ganze Zahl wird u=r/2 und o=u. Ist r eine ungerade Zahl, ziehst du für den oberen Zuschlag o eine Masche vom Rest ab und teilst das Resultat durch 2 (o=(r-1)/2). Dem unteren Zuschlag u fügst du die abgezogene Masche hinzu, damit wir u=o+1.
Beispiel mit Rest gerade r=4: die Zuschläge unten u und oben o sind je der Halbe Rest, als u=2 und o=2.
Beispiel mit Rest ungerade r=5: 5-1=4; 4/2=2; Zuschlag oben o=2 Maschen, Zuschlag unten u=2+1=3 Maschen.
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Schritt 4: nun können wir den ersten Knopfplatz rechts KP1 rechts bestimmen. Dazu zählen wir 1 Randmasche, den Zuschlag u, den halben Knopfdurchmesser k/2 und 1 Masche für den Knopfplatz zusammen (KP1 rechts =1+u +(k/2) +1).
Beispiel: mit u=2 und k=4 wird der erste Knopfplatz KP1 rechts ist 1+2 +2+1 = 6 die Masche Nr. 6
Für die weiteren Knopfplätze rechts wird nun der Zwischenraum d + 1 (Knopfplatz) zum vorangegangenen Knopfplatz dazugezählt.
Beispiel mit KP1 rechts=6 und d=13:
KP2 rechts: = KP1 rechts+13+1 = 6+13+1= Masche Nr. 20
KP3 rechts: = 20+14 = Masche Nr. 34
KP4 rechts: = 34+14 = Masche Nr. 48
KP5 rechts: = 48+14= Masche Nr. 62
KP6 rechts: = 62+14= Masche Nr. 76
Zur Kontrolle: die Maschenzahl m minus den Zuschlag o minus den halben Knopfdurchmesser k/2 muss ebenfalls den Knopfplatz 6 rechts ergeben.
Beispiel: mit m=80, o=2 und k=4 wird KP6 rechts = (m-o-k/2) = 80-2-2=76
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Die Knopfplätze auf der linken Seite werden nun durch abziehen der rechten Knopfplätze in umgekehrter Reihenfolge von der Gesamtmaschenzahl g + 1 bestimmt:
Beispiel mit g=357; g+1= 358:
KP1 links: = g+1 - KP6 rechts = 358 - 76 = Masche Nr. 282
KP2 links: = g+1 - KP5 rechts = 358 - 62 = Masche Nr. 296
KP3 links: = g+1 - KP4 rechts = 358 - 48 = Masche Nr. 310
KP4 links: = g+1 - KP3 rechts = 358 - 34 = Masche Nr. 324
KP5 links: = g+1 - KP2 rechts = 358 - 20 = Masche Nr. 338
KP6 links: = g+1 - KP2 rechts = 358 - 6 = Masche Nr. 352
Kontrolle: die Maschenzahl g minus 1 Randmasche minus den Zuschlag u minus den halben Knopfdurchmesser k/2 muss ebenfalls den Knopfplatz 6 links ergeben.
Beispiel: KP6 links = (g-1-u-k/2) = 357-1-2-2=352
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Dämpfen und spannen
Durch das Dämpfen oder feucht Auslegen der Strickteile werden kleinere Unregelmäßigkeiten im Maschenbild ausgeglichen und die Struktur des Musters hervorgehoben.
Falls notwendig, können die Teile vor der Behandlung zusätzlich in Form (gemäß den Skizzenmassen) gespannt und festgesteckt werden.
Die fertiggestrickten Teile kannst du, falls dein Material gebügelt werden darf, auf der entsprechenden Stufe dämpfen. Bei plastischen Mustern wie Rippenmuster, Halbpatent oder Zopfmuster auf der Rückseite mit dem Dampf 2-5 mm über der Oberfläche darüberfahren, damit die Muster nicht plattgedrückt werden.
Strickteile aus Material das nicht gebügelt werden darf, können zwischen zwei nassen Tüchern aus Baumwolle bis zum vollständigen Trocknen ausgelegt werden.
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Ärmel einnähen
Armkugel einnähen
Wie du einen kugelförmigen Ärmel an die Rumpfteile nähst, zeige ich dir hier: Armkugel einnähen

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Ärmel mit geradem Abschluss annähen
Die Abschlusskante des Ärmels zwischen den Markierungen des Armlochs in den Rumpfteilen im Verhältnis Re:Ma Naht annähen.
Je nach gearbeitetem Abschluss des Ärmels und der gewählten Randmasche kannst du nach einer der folgenden Methoden vorgehen:
Abkettreihe auf Nahtrand nähen
Abkettreihe auf Knötchenrand nähen
offene Maschen auf Nahtrand nähen
offene Maschen auf Knötchenrand nähen

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Seitennähte schließen
Die Seitennähte der Rumpfteile und Ärmel werden Reihe auf Reihe genäht: Reihe auf Reihe nähen
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Armabschluss
Hast du ein Modell mit angestricktem Armabschluss gewählt, Kannst du diesen, nachdem die Seitennähte geschlossen wurden, in Rundenden anstricken.
Hier geht es zu den Arbeitsschritten: Armabschluss anstricken
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Fäden verwahren
Die Fadenenden werden mit einer spitzen Nadel auf der Rückseite der Strickstücke vernäht. Darauf achten, dass diese auf der Vorderseite nicht sichtbar sind.
Faden vertikal vernähen
Video: Faden vertikal vernähen
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Faden horizontal vernähen
Video: Faden horizontal vernähen
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Fäden in transparentem Gestrick vernähen
Dünne Fäden ergeben meist ein leicht transparentes Gestrick in welchem vernähte Fäden durchschimmern. Deshalb sollten die Fadenenden nahe am Rand oder in eine Naht vernäht werden.
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Bändchengarn vernähen
Bändchengarn lässt sich des Volumens wegen kaum unsichtbar in den Maschen vernähen. Deshalb ist es besser, die Enden mit dünnem Faden horizontal auf mit dem gleichen Garn gestrickte Maschen aufzunähen.
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